Emmy Hennings zum Dada-Jubiläum 2016

Vor einhundert Jahren wurde in Zürich das Cabaret Voltaire gegründet – Emmy Hennings war eine der bedeutendsten Protagonistinnen und Mitbegründerin der DADA-Bewegung

Portrait Emmy Hennings zum Dada-Jahr

"Was auf meinen Papieren steht, nämlich, dass ich Schauspielerin, Fabrikarbeiterin, Fotografin usw. bin, das besagt nicht viel. Auch ist es nicht wichtig, zu wissen, woher ich gekommen bin. Was hat die geographische Lage meiner Herkunft, mein Geburtsort, mit meiner Heimatlosigkeit zu tun? Auch bin ich nicht Schauspielerin von Beruf, denn ich liebe nicht den falschen Schein, und mein einziger Beruf ist, das zu erlernen, was ich bin."

Das Brandmal. Ein Tagebuch von Emmy Hennings. 

 

Aber wer war diese Frau? Emmy Hennings ist nicht wegzudenken aus dem Bohème-Leben des Münchener Simplicissimus und des Café Stefanie, des Café des Westens, des Linden-Cabarets in Berlin und des Zürcher Cabaret Voltaire, der Geburtsstätte des Dadaismus, das sie am 5. Februar 1916 mit begründete.

 

DADA-Erinnerungen

"Hugo Ball und Emmy Hennings hatten sich bereits in den Anfängen ihres Schweizer Exils - während rundum Europa Ersten Weltkrieg spielte -, ihren kargen Lebensunterhalt mit Rezitationen und musikalischen Vorträgen verdient; so lag es nah, statt fremde Unterhaltungsetablissements zu bedienen, nun in die eigenen Regie zu gehen. Walter Mehring bezeichnet deshalb in seinen DADA-Erinnerungen das Zürcher Cabaret Voltaire geradezu als eine Einrichtung für Emmy Hennings, die 'Schleswiger Chansonette', die Ball in einem 'Berliner Tingeltangel' kennengelernt [?] hat.“

DADA-Gedichte. Karl Riha, Berlin 1982

Bild Passage Theater Berlin um 1900

Mit ihr waren Schriftsteller wie Jacob van Hoddis, Erich Mühsam, Johannes R. Becher, Else Lasker-Schüler, Walter Serner und der Maler Christian Schad, um nur einige zu nennen, eng verbunden.

 

Mehr über Emmy Hennings (biographische Skizzen, Spielstätten, Werkverzeichnis u.a.) im >>> Buch und im >>> Hörbuch "Die Frau im Dunkeln".